Unten ein Artikel aus der Neuen Berliner Illustrierten (NBI) vom

9. Februar 1990. Als Kamerad Spaarschuh ausreisen durfte, wurde sein Grundstück mit Haus der Kommunalen Wohnungsverwaltung (KWV) übergeben, wie jedes andere Haus von Flüchtlingen bzw. legal Ausgereisten oder verkauften politischen Häftlingen. Als die Besenkammer "DDR" 1990 unter SED-Modrow noch ein eigener Staat war, rissen sich Funktionäre der SED und ihrer "Blockflöten" Häuser und Grundstücke unter den Nagel. Grundstück und Haus des Ehepaares Spaarschuh, bekam zu einem Spottpreis, Generamajor Teichmann, Stabschef der Grenztruppen.

 

 

 

 

 

 

 

Den Bürgermeister von Oderin, Stiefvater von Kamerad Wolfgang Spaarschuh, holten die Grenzer am - oder kurz nach dem 17. Juni 1953 aus einer Heufuhre, indem sie  mit einer Mistgabel darin herumstocherten...

Der Kutscher schlug auf die Pferde ein und kam durch.

Wilhelm Zinke wurde 1954 im Zuchthaus Brandenburg von Schlüsselknechten erschlagen, und wie üblich, seine Leiche verbrannt und verscharrt... Weiteres geht aus den folgenden Stasi-Akten hervor.

Bildquelle: Weltnetz, RZ-Online (Rheinzeitung)



Nach seiner Abschiebung arbeitete Kamerad Spaarschuh bei den Besatzern. (siehe Ausweis).



Nachtrag zu Stasi-Opfer Dieter Veit (†) aus Leipzig unter 9b, auf den mehr als 20 Spitzel im Interhotel Leipzig angesetzt waren. Der Artikel wurde vom legendären Reporter Lothar Loewe verfasst, der in Riesa, als es um die Petition Riesa ging, im Podium saß. Mein Haftkamerad Helmut R. fuhr mich nach Riesa, weil ich zu diesem Zeitpunkt keinen Führerschein mehr hatte (siehe Bilder dazu in meinen alten Seiten www.gustav-rust.de).        http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40749206.html

 

 

 

 

ZurPetition Riesa (siehe das Bild links):

https://www.igfm.de/news/article/hilferufe-aus-riesa/



Literaturpapst Prof. Dr. Marceli Reich-Ranicki (†)


Süddeutschen Zeitung vom Fr., 13.03.2009 zu Reich-Ranitzki! Untertitel des Artikels:

Gerhard Gnauck schreibt über Marcel Reich-Ranitzkis Jahre in Polen. Vorwürfe, dieser habe für den Sicherheitsdienst gearbeitet, bleiben vage und unbelegbar.

 

Von wegen "vage und unbelegbar" - überzeugen Sie sich:

Ranicki war polnischer Stasi-Hauptmann!

http://brd-schwindel.org/marcel-reich-ranicki-war-ein-voelkermoerder/

Folgendes aus der Broschüre von Hennecke Kardel:

"Der Eichmann von Kattowitz" (bei mir für 3,- € zu haben, Rust)




Als HerrKrenz seine lächerlich geringe Strafe in Berlin-Hakenfelde antrat, wimmelte es von Reportern. Immer wenn ein Auto hielt, hieß es "Jetzt kommt er" und alles stürzte, den Eingangsbereich im Rücken, Richtung Straße. Um 16 Uhr sollte er seine Strafe antreten, um 16.05 Uhr kam er endlich. Es war am 13.Januar 2000 naßkalt. Beim Rückwärtsgehen stürzten zwei Personen zu Boden...

Ich war etwa ab 13 Uhr dort, in der Hand einen Beutel der "Jungen Ostpreußen" oder der "Republikaner". Meine Garderobe bestand aus dem kompletten Knastanzug oder nur Knastjacke und Jeans, am linken Handgelenk die "Acht". Von BILD waren aus Hamburg ein Schreiberling und ein Fotograf angereist. Aufgrund der Knastjacke und der "Acht" fragten sie mich, ob "(ich) auch in Bautzen inhaftiert gewesen sei." "Jaahh! Im Westen kenn se alle bloß Bautzen weil Herr Kohl-Kohn sich den Knast ansah. Een Kanzla hat keene Zeit alle großen Knäste abzuklappan. Warum schreibta nich mal wat üba de "Rote Hölle" von Bützow-Dreibergen und Bützow?"

Ich sagte ihnen, am 25. Oktober 1958 von Alt-Strelitz nach Bützow-Dreibergen verlegt worden zu sein. "Wie war dort das Essen?" 

"Montachs jab et Brotsuppe von den Resten der täglichen Brotausjabe... Freitachs jab et Milchreis mit Zucka und Zimt und ofte noch zwischendurch Brühreis mit 'n paar Fleischfasan (Konserven). Dit Brot war sehr nahrhaft weil et 60% Sojamehl enthielt und wurde in der Knastbäckerei hergestellt..."

Nun lesen Sie unten, im Kasten, was Bild daraus machte (Die Brotscheiben von BILD bezogen sich auf den verschärften Arrest!). Wir schliefen "auf feuchten Strohsäcken". In der regen Phantasie von BILD waren wir Bettnässer oder wie oder was? Es ist ja möglich das sich bei BILD Bettnässer befinden. Ich sagte ihnen, daß wir in den ehemaligen Einzelzellen in 2 Doppel(Holz-)Betten lagen und einzelne Knaster auf unsere Nichtarbeiterzellen verteilt wurden wenn nachts Zugänge kamen. Dann wurde ein Strohsack auf den Fußboden zwischen beiden Doppelbetten gelegt, der am Tage unter eines der Doppelbetten geschoben wurde. Der "Leibstuhlkübel groß" (Amtsdeutsch) befand sich an der Tür, auf ihm eine Waschschüssel und daneben eine Wasserkanne wie sie z.B. bei der Wehrmacht in Gebrauch war... "(Wir) mußten Schiffswracks scheuern"! Damals wurden wir nicht um 5, sondern bereits um 4 geweckt. Und mit einem oder zwei "IKARUS"-Bussen zur Warnow-Werft in Warnemünde gefahren. Näheres in meiner Biographie "Ich war auch dabei". Das Rostkommando war nicht mit Schrubber und Scheuerlappen ausgerüstet, wie es der BILD-Artikel suggeriert, sondern mit Preßlufthämmern... Später wurde ein Haft-Arbeitslager (HAL) errichtet...


Die Kameraden Gustav Rust, Rudolf Schröder (†); Klaus-Dietrich Kuhlmann und Michael (?) Menzel fuhren mit kleinem Wohnmobil von "KDK" zum 15. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Leipzig. Hier Fotos von Bautzen II:     

Alle hier zu sehenden Fotos von Kamerad Rudolf Schröder (†)

Wir betreten Bautzen II von der Weigangstraße aus.

Rechts: Schleuse.

Schleuse, Blick zur Weigangstraße.

Freistundenhöfe

Die Kameraden Benno Prieß ("Unschuldig in den Todeslagern des NKWD" und "Erschossen im Morgengrauen". Beide Dokumentationen bei mir zu haben, Rust) und Gustav Rust, im Hintergrund Kamerad Klaus-Dietrich Kuhlmann.

 

Rechts:

Angelika Barbe, Bürgerrechtlerin (wir nennen die Bürgerrechtler "Kerzenträger") und ganz rechts Dipl. Psych. Hans-Eberhard Zahn (Näheres bei Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Eberhard_Zahn)

2. von links Gustav Rust, im Hintergrund Michael (?) Menzel.

Peter Alexander Hussock und Sybille Ploog, Redakteurin von "Der Stacheldraht".

Peter Alexander Hussock, Geschäftsführer von HELP e.V.

Podium des jährlich stattfindenden Bautzen-Forums.   

 


www.bautzen-komitee.de/de_gaestebuch.html



Kamerad Rudolf Hinrichs (†), Vorsitzender der Bezirgsgruppe Torgau der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS).  Quelle: Torgauer Zeitung.


Torgauer Zeitung, Mittwoch, 24. Juli 2013

Die Erinnerung lässt ihn nicht los

 

Torgau (TZ). Folter, Ungerechtigkeit, jahrelange Gefangenschaft. All diese Dinge musste Rudolf Hinrichs bereits als junger Mensch über sich  ergehen lassen. Es ist ein kleines Wunder, dass er diese schlimme Zeit überlebt hat.
    Wenn man Rudolf Hinrichs in seinem Zimmer in der K&S-Seniorenresidenz besucht, spricht man mit einem aufgeschlossenen und freundlichen Mann. Nur schwer lässt sich auch nur ansatzweise erahnen, was ihm bereits als junger Mensch widerfahren ist.
    Rudolf Hinrichs wurde am 22. März 1929 im Gestüt Graditz geboren. Sein Vater war dort Gestütsaufseher. „Ich hatte eine herrliche Kindheit“, erinnert sich der heute 84-Jährige. Bereits mit vier Jahren wurde Rudolf Hinrichs von seinem Vater das erste Mal auf ein Pferd gesetzt. „Da bin ich ein paar Mal runtergefallen.“ Rudolf Hinrichs schmunzelt. Gut kann er sich daran erinnern, wie ihn sein Vater immer wieder zum Aufsteigen brachte. Im Gestüt Graditz wuchs die Liebe zu den Pferden. Einige Jahre später zog die ganze Familie jedoch nach Berlin-Hoppegarten. 1944 ging er in Hoppegarten im Rennstall in die Lehre. Als der Krieg begann, wurden die Pferde evakuiert. Auch er half dabei und so kam er nach Celle. „Am 22. März 1945 wurde ich gemustert.
    Da ich schon immer ziemlich groß war, war ich wehrtauglich. So kam ich in ein Wehrertüchtigungslager, um mich für den Krieg vorzubereiten. Kinder! Wir waren Kinder! Von 14 bis 18 Jahre.“ Es war damals nicht unüblich, dass Kinder und auch alte Männer in den Krieg geschickt wurden. Es war der sogenannte deutsche Volkssturm. Jeder Mann zählte! „Nach drei Tagen hieß es dann: Einsatz gegen Engländer und Amerikaner. Und dann ging es los. Mit einem Fahrrad, sechs Handgranaten und einer MPi.“ Am 8. Mai wurde er von den Engländern gefangen genommen, doch nach drei Tagen wieder freigelassen. Mit einem Schild um den Hals: Wir kämpfen nicht gegen Kinder. So lief er von Schleswig-Holstein nach Celle. Im Dezember wollte er zurück nach Berlin, um seine Eltern zu sehen. Das bedeutete für ihn jedoch drei Tage Fußmarsch. „Bereits vier Tage nach meiner Ankunft stand ein junger Mann vor der Tür. Ich sollte zur Überprüfung meiner Papiere mit aufs Rathaus kommen. Er brachte mich aber nicht aufs Rathaus, sondern zu den Russen in den NKWD-Keller. Dort musste ich mich nackend ausziehen, meine Sachen vor der Tür auf einen Stuhl legen und dann hat sich drei Tage keiner um mich gekümmert. Danach bekam ich ein Stück Brot und Wasser. Eines Nachts wurde ich zur Vernehmung geholt. Bei den Russen wurde man immer Abends vernommen.
‚Du bist Spion. Du kommst aus der Englischen Zone‘, sagte der Russe. Das habe ich natürlich abgestritten. Das ging immer weiter und weiter.“
    Später kam Rudolf Hinrichs in ein russisches Kellergefängnis nach Altlandsberg. Danach nach Bernau. „Von Bernau kam ich dann nach Potsdam und dort in eine Einzelzelle. Und in dieser Einzelzelle saß ich sechs Monate. Da bin ich hin und her gelaufen wie ein Tiger. Die war bloß eineinhalb Schritt breit und sieben Schritte lang. Da hatte ich keine Fingernägel mehr – alles abgefressen. Die Vernehmungen waren dort am schlimmsten. Erst harmlos, doch bald begannen die Folterungen.“ Im Herbst 46 kam Rudolf Hinrichs nach Sachsenhausen ins Lager. Er wog nur noch 40 Kilo und war nur noch Haut und Knochen. „Die Zustände in den sowjetischen Speziallagern waren davon geprägt, dass dort oft eine qualvolle Enge herrschte. Die Gefangenen konnten nur mit Mühe einigermaßen ernährt werden und die medizinische Versorgung war sehr schlecht. Das ist der Grund dafür, dass von den 120 000 oder mehr Gefangenen ein Drittel gestorben ist“, erklärt Wolfgang Oleschinski, Leiter des Dokumentations- und Informationszentrums. 1948 waren die ersten Entlassungen in Sachsenhausen. Drei Leute von der Feuerwehr wurden freigelassen und so kam Rudolf Hinrichs zur Lagerfeuerwehr. Auch sein Gesundheitszustand wurde besser, denn hier wurde er gut verpflegt.
    1950 folgten weitere Entlassungen, da die drei Lager in Bautzen, Buchenwald und Sachsenhausen aufgelöst wurden. Heute existieren noch alle drei Lager als Gedenkstätten. Mehr als 3400 Internierte kamen damals von den drei Lagern in das Zuchthaus in Waldheim. „Unser Feuerwehrunterleutnant hatte unsere Entlassungsscheine mitgebracht. Nach und nach wurden wir aufgerufen. Zum Schluss waren wir nur noch zu zweit. Ich war gerade beim Waschen, als ein Jeep vorgefahren kam. Wir wurden aufgerufen und dachten schon ‚Jetzt geht es nach Hause‘. In der Vorzone stritt sich ein deutscher Offizier von der Polizei mit dem russischen Offizier vom Lager. Der eine sagte ‚Ich habe zwei zu wenig‘, der Russe sagte: ‚Sie haben zwei zu viel.‘ Um den Streit zu beenden, schickte uns der Russe mit nach Waldheim.“
    Im Zeitraum vom 21. April bis 29. Juni 1950 fanden die Waldheimer Prozesse im Zuchthaus statt. Gerade einmal zwölf Minuten dauerte die Anhörung von Rudolf Hinrichs. Das Urteil lautete: Acht Jahre Gefangenschaft und zehn Jahre Sühnemaßnahmen. „Die sogenannten Waldheimer Prozesse waren ein früher Justizskandal der jungen DDR. Denn diese Prozesse genügten in keiner Weise den Anforderungen, die wir an ein rechtsstaatliches Verfahren stellen“, so Wolfgang Oleschinski. Auch Jörgen Eifler aus Döbeln kennt diese Prozesse gut. „Die Urteile waren vorgeschrieben. Es gab auch 32 Todesurteile. Davon sind 24 vollstreckt worden. Die meisten von den Leuten waren unschuldig. Um die Prozesse zu rechtfertigen, hat man ein paar Leute herausgesucht, die recht aktive Vertreter des Naziregimes waren.“ Eiflers Vater war einer der Inhaftierten in Waldheim. Dieser verstarb im Zuchthaus, vermutlich an Tuberkulose. „Der Russe hatte die ganzen offenen TBC-Kranken, die er in den Lagern noch hatte, den Deutschen untergeschoben. Das wussten die Deutschen aber nicht“, erinnert sich Rudolf Hinrichs. In Waldheim wurde daher das erste Haftkrankenhaus eröffnet. Er selbst hatte als Pfleger in der offenen TBC-Station 90 Kranke zu betreuen. „Im Krankenhaus hatte ich nichts mehr auszustehen. Ich wurde nicht mehr eingeschlossen.“ Zur gleichen Zeit war Rudolf Hinrichs in Waldheim beim Beerdigungskommando. Knapp 150 Leute hat er in den Reihengräbern beerdigt.
    1952 wurde Rudolf Hinrichs aus Waldheim entlassen. Er bekam eine Personenfahrkarte und wurde mit einigen anderen zum Bahnhof gefahren. „Wir waren so trainiert, dass wir an jeder Tür stehen blieben. Da sagte der Offizier: ‚Geht doch weiter. Ihr seid frei!‘“ In Torgau auf dem Bahnhof kaufte er von den 50 Mark, die er im Haftkrankenhaus verdient hatte, für seine Mutter einen großen Pralinenkasten und seinem Vater zwei Zigarren. „Als ich zu Hause ankam, war die Freude natürlich groß.“ Doch auch zurück in der Freiheit wurde ihm das Leben nicht einfach gemacht. Auf seinem Entlassungsschein stand: „Sein Verhalten gegenüber der DDR ist undurchsichtig“. Dieser Satz machte es ihm nicht einfach, einen Job zu bekommen. Doch auch hier kämpfte er weiter und bekam in Torgau im Steingutwerk eine Anstellung. In der Volleyballmannschaft lernte er seine Frau Marianne kennen. Noch heute denkt er mit strahlenden Augen an ihren Hochzeitstag zurück. Rudolf Hinrichs steckte viel Zeit und Engagement in die Pflege der Erinnerungskultur. Das Wichtigste für ihn ist, dass die Geschehnisse in den Lagern nicht in Vergessenheit geraten. „Das höchste Gut eines Menschen ist die Freiheit. Ich habe viele Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Man muss sich anpassen, um zu überleben.“ Für diese Freiheit hat er ein Leben lang kämpfen müssen. Sofern es sein Gesundheitszustand zulässt, will er auch weiterhin für die Erinnerungen an das Geschehene kämpfen.


Kamerad Hans Corbat (†) wurde vom NKWD verschleppt, spendete 2001 mit anderen Kameraden für das neue Hochkreuz am Mahnmal Ebert-/Scheidemannstraße und schrieb seine Erlebnisse auf: 

Unserer Entwicklung steht er feindselig gegenüber. Erlebnisse in kommunistischen Lagern und Gefängnissen in Berlin, Torgau und Bautzen 1946-1956. Sonderauflage.https://www.yumpu.com/de/document/view/20752687/und-ich-dachte-die-demokratie-sei-ausgebrochen-hans-corbat 



Besucherzaehler