Die Kameraden Wolfgang Stieber, Gustav Rust und

"Heidelberg-Wolfgang" am Gedenkstein der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) am Zuchthaus Cottbus aus Anlass der Besichtigung am 25.05.2002.

Fassade Haus 3 (jetzt Haus 2) Zuchthaus Cottbus

Zuchthaus Cottbus, Haus 1, Treppenhaus

Die Kameraden Roland Brauckmann und Manfred Lehmann.

Im Hindergrund der pferdeschwanztragende Zersetzer Mario F. aus dem Vogtland. Er war als Kulissenschieber am Jugendtheater Magdeburg und träumte von seiner Karriere. Der SED-Genosse Direktor hatte ein weiches Herz und war so etwas wie ein väterlicher Freund. Bekanntlich wurde an Theatern besonders auf Pünktlichkeit Wert gelegt... Jedenfalls verzog Mario F. nach Berlin. Hier wußte er mit seiner Zeit nichts weiter anzufangen, als mit anderen auf S-Bahnhöfen herumzulungern und die Wände zu beschmieren. Außer einzelnen Texten oder Namen wurde auch ein Schmetterling "fabriziert". Mindestens ein Mädchen soll sich in der Clique befunden haben. Als der "Fall" dieser Clique vor Gericht kam und die Schandmauer gefallen war, bezeichnete der RBB in einer Sendung diese und andere Schmierereien als "Kunst" und den Schmetterling als "Symbol der Freiheitssehnsucht" dieser jungen Herumtreiber und verbuchte es unter "Jugendkultura" bei den "Brüdern und Schwestern" der Sowjetzone. Mario F. versuchte, in den Westen zu entfliehen, und wurde von Stasi- und SED- Justiz "bearbeitet"...

Stasi-U-Haft Cottbus, Spreestrasse.  Foto: Rust

Toilette in der Elektro-Werkstatt des Hauses 3.

Der als Knast-Elektriker eingesetzte Häftling wurde sogar beim verrichten seiner Notdurft beobachtet.

Gustav Rust in einer der verschimmelten

Arrestzellen im Keller des Hauses 1.

In den 50-er und 60-er Jahren waren die Fensterschächte

mit einem Holzkasten abgedeckt. Die Hofarbeiter verschoben

beim Rasenmähen absichtlich die Abdeckung, sodaß der Arrestant  oder abgesonderte Häftling zumindest ein Stück durch die verdreckten Scheiben des Himmels sah.  

Spurenbeseitigung wie im Krimi: Das Trenngitter aus dem sogenannten "Tigerkäfig" (Zelle für verschärften Arrest) wurde noch vor unserer Besichtigung entfernt. Man schmierte die Löcher der Verankerung in der Wand zu, vergaß aber die Stellen zu kalken.

Haus 3, rechts Haus 1

Teilansicht der Stasi-U-Haftanstalt der Bezirksdienststelle Cottbus. Auf dem Hof befanden sich die Freistunden-Buchten.

Die Beamten löschten die Spuren weil sie Parkplätze brauchten...                                             Foto: Rust

Stasi-U-Haft Cottbus, historische Karte, jetzt wieder Amtsgericht. Der rote Ziegelbau rechts oben ist wieder Sitz des Landgerichts Cottbus.                                                                             Archiv Rust

Als die Befehlsgeber der SED nach dem Mauerfall vor Gericht standen, bekamen sie lächerliche Strafen wegen Totschlags und wurden bald begnadigt. "Ohne Krenzen" saß jetzt nur noch allein - Ausdruck der Falschheit der Justiz. Erhart Körting, SPD, war zu der Zeit nicht mehr Justizsenator. Eberhard Diepgen, CDU, war Regierender Bürgermeister und ca. 4 Monate Chef des Justizressorts. Diese Gelegenheit benutzte er um Krenz zu begnadigen...  



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